Wundheilung und Sekundärnaht im frühen Wochenbett

Als Grundsatz gilt: Gut adaptierte Geburtsverletzungen heilen innerhalb weniger Tage ab, denn die immunologischen Bedingungen nach einer Geburt sind heilungsfördernd wie zu keiner anderen Zeit im Leben. Treten dennoch Heilungsprobleme auf, sind diese neben gewebebedingten Problemen häufig strukturell bedingt: durch falsch verwendetes Nahtmaterial, falsch gewählte Nahttechnik, mangelnde Ausbildung bis hin zur Traumatisierung aufgrund einer unzureichenden Analgesie.

Die meisten offenen Nähte werden an den Labien und im Bereich der Episiotomien beobachtet. Sphincterverletzungen sind mit 10 Prozent Dehiszenzen am anfälligsten und gehen mit der größtmöglichen Beeinträchtigung für den Rest des Lebens einher.

Verheilt eine Naht nicht oder ist eine Geburtsverletzung anatomisch nicht korrekt vernäht, sollte den Frauen eine frühe Sekundärnaht innerhalb der ersten zwei Wochen postpartum angeboten werden.